Spannender Kampf um Super-G-Kristall
Nach dem Abfahrtsdebakel haben sich Österreichs Speed-Herren am Sonntag im Super-G rehabilitiert. Vincent Kriechmayr holte in Kvitfjell den zweiten Platz. Im Kampf um den ersten Weltcup-Sieg musste sich der 24-jährige Oberösterreicher nur Kjetil Jansrud um 0,17 Sekunden geschlagen geben. Der Norweger sorgte für den fünften Super-G-Heimerfolg in Serie. Rang drei ging an Abfahrtssieger Dominik Paris (+ 0,32).
Durch dieses Ergebnis ergibt sich auch eine äußerst spannende Konstellation im Super-G-Weltcup. Vor dem letzten Rennen beim Saisonfinale in St. Moritz übernahm Aleksander Aamodt Kilde mit Rang vier (0,47) mit nun 335 Punkten die Führung vom verletzten Aksel Lund Svindal. Der Norweger führt 37 Zähler vor Kriechmayr. Jansrud liegt 40 Punkte zurück. Andrew Weihbrecht (USA/244) und Carlo Janka (SUI/243) haben nur noch geringe Chancen.
„Das wird ein spannendes Finale. Es braucht von mir schon eine sehr gute Fahrt, und die anderen müssen auslassen. Alles ist möglich, aber ich schaue nur auf mich und überhaupt nicht auf die Kristallkugel. In erster Linie möchte ich heuer einmal ein Rennen gewinnen. Vielleicht klappt es ja beim Finale“, erklärte Kriechmayr, der schon im vorigen Jahr bei seinem bisher besten Weltcup-Ergebnis Rang zwei im Kvitfjell-Super-G belegt hatte, im ORF-Interview.
Kein Frust über verpassten Sieg
Bis zu Kriechmayr entwickelte sich ein spannendes Rennen mit knappen Abständen an der Spitze. In 1:32,88 Minuten setzte der 24-Jährige mit Startnummer 18 aber eine klare neue Bestzeit und durfte auf seinen ersten Weltcup-Sieg hoffen. „Meine Abfahrt (Rang 29, Anm.) war grottenschlecht, aber ich wusste, dass es bei mir im Super-G ganz anders ausschaut. Zum Glück habe ich es zeigen können. Ich hätte zwar gerne bei den Norwegern hier gewonnen, habe aber deswegen keinen Frust. Vielleicht im nächsten Jahr“, erklärte Kriechmayr.
Einzig Lokalmatador Jansrud war einmal mehr nicht zu schlagen und feierte auf seinem Hausberg bereits den vierten Super-G-Sieg. „Ganz perfekt war die Fahrt nicht, das gibt es auch nicht. Aber sie war besser als die der anderen. Probleme hatten hier alle, auch ich, aber ich war stabil ohne gröberen Patzer. In Summe ist mir, glaube ich, für die schwierigen Verhältnisse ein sehr guter Lauf gelungen“, bilanzierte Jansrud nach seinem vierten Saisonsieg zufrieden.
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