Michael Hayböck hat am Freitag in Lahti überraschend seinen zweiten Weltcup-Sieg gefeiert. Der Oberösterreicher, Vierter nach dem ersten Durchgang, setzte sich auf der WM-Schanze von 2017 um 2,4 Punkte vor dem Norweger Daniel Andre Tande und dem Deutschen Severin Freund durch.

Hayböck, der auf Weiten von 128 und 129 Meter kam, profitierte allerdings auch von einem Fehler des Führenden Peter Prevc: Der Slowene, der bereits im ersten Durchgang auf eine Anlaufverkürzung gesetzt hatte, versuchte das auch im zweiten. Der Weltcup-Führende erreichte allerdings mit 123 Metern die benötigte Weite nicht und fiel auf den fünften Platz zurück.

Für Hayböck ist es nach Bischofshofen 2015 der zweite Weltcup-Sieg seiner Karriere. Weltcup-Punkte gab es auch für Stefan Kraft, der Platz elf belegte, und Manuel Poppinger (20.). Nicht in die Entscheidung schafften es Philipp Aschenwald (38.) und Andreas Kofler (42.)

„Alles ganz leicht gegangen“

„Es ist alles ganz leicht gegangen. Ich bin perfekt gesprungen und bin überglücklich. Eigentlich habe ich mit einem soliden zweiten Platz gerechnet, weil Peter (Prevc, Anm.) doch sehr weit vorne war“, sagte Hayböck.

„Aber offensichtlich hat er sich mit dem Gate verspekuliert. Erst als auf der Anzeigentafel Platz fünf bei Peter aufgeleuchtet hat, habe ich es realisiert. Ein Saisonsieg war noch das ganz große Ziel von mir, weil ich doch schon sehr oft Zweiter heuer war. Dass es heute so geklappt, ist perfekt. Dass kann ich auf meiner To-do-Liste abhaken“, so der 24-Jährige Linzer.

Kraft etwas „verdreht“

Kraft war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden: „Ich wollte im zweiten Durchgang entschlossener springen. Es war mehr Druck da, ich war viel höher, aber es verdreht mich immer ein bisschen. Das werden wir uns in Ruhe anschauen, für das Teamspringen werde ich sicher bestens gerüstet sein.“

„Ich werde voll angreifen, denn ich weiß, dass ich hier auch gewinnen kann. Der Sieg von Michi (Hayböck, Anm.) ist ein bisschen überraschend, aber das kommt davon, wenn man mit den Anlauf herumpokert. Für das Team ist der Sieg sehr wichtig, da ist mir fast ein bisschen wurscht, dass ich nur Elfter geworden bin“, so der Salzburger weiter.

Freitag-Springen in Lahti

Endstand:
1. Michael Hayböck AUT 128,0/129,0 265,4
2. Daniel Andre Tande NOR 126,5/127,0 263,0
3. Severin Freund GER 125,0/128,0 259,5
4. Kenneth Gangnes NOR 127,5/127,0 259,2
5. Peter Prevc SLO 128,0/123,0 258,7
6. Johann Andre Forfang NOR 121,5/126,5 255,0
7. Noriaki Kasai JPN 126,0/121,5 246,6
8. Anders Fannemel NOR 126,0/120,0 245,8
9. Roman Koudelka CZE 123,5/121,0 245,5
10. Daiki Ito JPN 120,5/125,0 244,2
11. Stefan Kraft AUT 123,0/121,0 237,6
12. Richard Freitag GER 120,0/121,0 235,3
13. Taku Takeuchi JPN 119,0/121,0 234,0
14. Stefan Hula POL 121,0/119,0 231,8
15. Joachim Hauer NOR 120,0/119,5 231,4
16. Simon Ammann SUI 120,0/122,5 231,1
17. Andreas Stjernen NOR 122,0/119,5 230,9
18. Karl Geiger GER 120,5/116,5 228,8
19. Robert Kranjec SLO 117,5/119,5 227,4
20. Manuel Poppinger AUT 119,0/118,5 226,5
21. Andrzej Stekala POL 117,5/119,0 225,9
22. Klemens Muranka POL 119,0/116,5 223,6
23. Kamil Stoch POL 118,0/117,5 222,9
24. Jakub Janda CZE 119,0/116,5 221,9
25. Anze Lanisek SLO 118,0/116,0 220,8
26. Markus Eisenbichler GER 114,5/117,5 217,0
27. Dawid Kubacki POL 117,0/116,0 216,7
28. Jaka Hvala SLO 116,0/115,5 216,2
29. Domen Prevc SLO 117,0/112,5 210,0
30. Vincent Descombe Sevoie FRA 118,0/108,5 199,6

weiters:
38. Philipp Aschenwald AUT 113,0 99,6
42. Andreas Kofler AUT 112,0 96,6

Michi – wir verneigen uns!

Michi#Lahti2016#Hai#Siegerenergie!
Fotos: Gepa-Pictures

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By hiesl / Subscriber on Feb 22, 2016